Die Farbe Grau ist die resultierende Farbe aus der Mischung von Weiß und Schwarz. Aus diesem Grund wird sie, ähnlich wie ihre Bestandteile, als achromatische Farbe betrachtet und manchmal "achromatisches Grau" genannt.
(Achromatisches) Grau ist die Farbe, die mit anderen Farbtönen gemischt wird, um sie zu entsättigen und Töne oder gedämpfte Farben zu erzeugen.
Neben diesem besonderen Aspekt gibt es verschiedene Grautöne, die es wert sind, erforscht zu werden. In diesem Beitrag spreche ich über den Ursprung des Farbnamens selbst, seine Bedeutung in der Psychologie und Symbolik und, ähnlich wie bei Schwarz, über die Möglichkeit, chromatische Grautöne durch Mischen von Komplementärfarben zu erzeugen.
Woher kommt der Name der Farbe "Grau"?
Der Name "grau" (mit der Bedeutung "ohne Farbe") stammt aus dem althochdeutschen Wort "grāo".
Welche Bedeutung hat die Farbe Grau in der Psychologie?
(Achromatisch) Grau, als eine Mischung aus Schwarz und Weiß, ist die Farbe des Kompromisses, der Weisheit, des Gleichgewichts und der Doppelzüngigkeit. Es ist eine neutrale Farbe, die zu allem passt und das Gegenteil von allem sein kann, denn im Leben ist nichts schwarz oder weiß. Sie kann für Langeweile stehen, wenn zu viel Ruhe herrscht, oder für Ungewissheit, wenn wir uns keine genaue Meinung bilden können.
Schließlich ist sie die Farbe des zu Ende gehenden Lebens, der Asche und letzendlich des Todes.
Welches sind die wichtigsten grauen Pigmente?
Aufgrund der Vermischung von schwarzen und weißen Pigmenten gibt es keine echten grauen Pigmente.
Die wichtigsten Grautöne für die Kunst.
Warmes Grau und kühles Grau
Obwohl Grau als Nichtfarbe oder unbunte Farbe gilt, hat es sowohl warme als auch kühle Töne: Warme Grautöne haben einen Unterton, der zu Gelb, Orange oder Rot tendiert; kühle Grautöne haben einen Unterton, der zu Grün, Blau und Violett tendiert.
French Grey
French Greys sind warme Grautöne mit einem bräunlichen/gelblichen Unterton.
Payne's Grey
Benannt nach dem Aquarellisten William Payne, der sie im 18. Jahrhundert entdeckte, handelt es sich um eine blau-graue Kompositfarbe (kalte Grauton), die ursprünglich durch Mischen von Preußischblau, Ockergelb und Karminrot gewonnen wurde. In den folgenden Jahren wurde die Farbrezeptur mehrfach geändert und besteht heute aus einer Kombination von blauen Pigmenten (Ultramarin, Phthalbblau oder Indigoblau) mit schwarzem Pigment oder gebrannter Siena.
Sonderfall: Chromatisches (oder neutrales) Grau
Chromatisches (oder neutrales) Grau ist eine Nichtfarbe, die entweder aus der Mischung aller Grundfarben oder aus der Mischung von Komplementärfarben mit gleicher Farbtemperatur nach den subtraktiven Farbmischungsmodellen RYB oder CMY plus Weiß gewonnen wird.
Mit anderen Worten: Wir erstellen ein chromatisches Schwarz (als Basis), in dem allerdings die einzelnen Komponenten nicht in gleicher Menge sind, und fügen dann Weiß hinzu, um ein chromatisches Grau zu erhalten, welches zu dem am großeren enthaltenen Komponent neigen wird.
Unterschied zwischen achromatischem Grau und chromatischem (oder neutralem) Grau
Da chromatisches Grau das Ergebnis einer Mischung aus drei Grundfarben (Gelb PY3, Rot PR112, Ultramarinblau PB29) ist, kann es je nach der Menge der einzelnen Grundfarben in der schwarzen Basis unterschiedliche Untertöne haben. Zur Überprüfung der Farbabweichung fügen Sie eine kleine Menge Weiß hinzu.
Um verschiedene Schattierungen chromatischer Grautöne zu erzeugen, muss man die Farbverzerrung durch Hinzufügen der Komplementärfarbe korrigieren: zum Beispiel tendiert das chromatische Schwarz zu einem Violett, dann könnte man Gelb weiter hinzufügen, um die Farbe zu neutralisiere. Trotzdem und aufgrund der Tatsache, dass in der Basis ein Blauanteil vorhanden ist, wird dieses neutralisierte Grau eine grüne Verzerrung haben.
(Schaut Euch dazu nach Winsor & Newton Masterclass Mixing Chromatic Greys , Acrylic Greys and Winsor & Newton Masterclass Colourful Greys )
Unterschied zwischen gedämpften Farben und chromatischen Grautönen.
Der Hauptunterschied zwischen gedämpften Farben und chromatischen Grautönen besteht darin, dass gedämpfte Farben entsättigte Farben sind, die durch Mischen einer chromatischen Farbe mit (unbuntem) Grau (Schwarz+Weiß) entstehen. Mit anderen Worten: Jeder Ton ist eine gedämpfte Farbe.
Chromatische Grautöne hingegen werden aus einer Basis gewonnen, die entweder aus
den drei Grundfarben (Rot, Gelb, Blau) in der gleichen Farbtemperatur
den Komplementärfarben (blau+orange, rot+grün, gelb+violett)
Blau und Erdtönen wie Rohumber oder Burnt Sienna
und Weiß.
Mit anderen Worten: Die chromatischen Grautöne erhält man durch Mischen von chromatischem Schwarz und Weiß.
In meinem nächsten Beitrag werde ich mehr über neutrale Farben erzählen sowie ein Paar Farbkombinationen auflisten.
Schlussworte
Grau ist eine sehr komplexe und unterschätzte Farbe mit wunderbaren (wenn auch neutralen) Schattierungen. Ist Grau Ihre Lieblingsfarbe?
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Ich wünsche Ihnen einen tollen kreativen Tag!
Laura
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